Stadt Lengenfeld

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Homepage Waldkirchen im Vogtland

Wenige hundert Meter vor dem Ortseingang Lengenfeld (von Reichenbach kommend) zweigt von der durch das Göltzschtal führenden Polenzstraße (B94) links die Straße nach Waldkirchen ab. Am Waldkirchener Bach, der bei 366 m in die Göltzsch mündet, erstrecken sich auf einer Länge von ca. 2,5 km die Gebäude, meist Bauernhöfe. Die Besiedlung schließt an der Autobahn Chemnitz ab. Hier, an der Marienhöhe (496 m ü. NN, historischer Punkt der Landesvermessung: Granitsäule mit Inschrift „Station Marienhöhe der Königlich-Sächsischen Triangulierung 1876“), entspringt auch der Bach. Auf einem kleinen Bergsporn steht die Kirche mit ihrem gut erhaltenen spätromanischen Hauptportal und der eichenen, eisenbeschlagenen Tür. Der Turm wurde 1651 erbaut, die Kirche 1722 in der heutigen Form umgebaut. Der Flügelaltar stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jh.

Vor dem Bürgerhaus steht der „Pfaarkopf“. Das Steinkreuz, ein „Sühnestein“, ist so stark verwittert, daß nur noch ein Arm vorhanden ist und es so einem Pferdekopf ähnelt. Das gut erhaltene Fachwerkpfarrhaus von 1704, mit doppelten Schiffchenkehlen im Gebälk, steht unter Denkmalschutz.
Waldkirchen ist ein typisches Reihendorf mit regelmäßigen Waldhufen aus der Zeit der bäuerlichen Besiedlung des Vogtlandes von 1150 bis 1230. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt von 1315. Auch der Ortsname selbst weist in die Zeit der Gründung des Ortes, offensichtlich war das kleine Kirchlein die weithin einzige im Waldgebiet gelegene Kirche. Regelmäßige Waldhufen sind noch heute innerhalb der Ortslage erkennbar.

Waldkirchen gehörte bis ins 19. Jh. zu den Herrschaften Mylau und Netzschkau. Es ist sicher kein Zufall, daß sich im Mai 1525 die aufständischen Bauern bei Waldkirchen in einem Lager gesammelt haben, denn das Dorf war eine der größten bäuerlichen Siedlungen. Der Mylauer Burgherr Metzsch wandte sich um Hilfe an den Rat der Stadt Eger. Der unentschlossene Bauernhaufen löste sich nach der Frankenhausener Niederlage selbst auf. Die Waldkirchner Bauern hatten nach dem Gericht des Kurfürsten 40-50 Gulden Strafgeld aufzubringen. Das entsprach einem Wert von mindestens 20 Kühen.

Der früheste Kartoffelanbau (1693) in der Herrschaft Mylau erfolgte in Waldkirchen. 1549 wohnten hier in Waldkirchen 45 Bauern, 1764 waren es schon 80 und 28 „Häusler mit geringem Grundbesitz“. Heute leben in Waldkirchen ca. 800 Einwohner.

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