Stadt Lengenfeld

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Ein paar Wolken

In den letzten Jahren ist die Zahl der Einsätze der Feuerwehren ständig gestiegen, weil zur eigentlichen Aufgabe der Feuerwehr – der Brandbekämpfung – noch vielerlei technische Hilfeleistungen hinzukommen sind. Oft wird die Hilfe der Feuerwehr bei Verkehrsunfällen sowie bei Sturm- und Wasserschäden angefordert.

Um die Effektivität der Einsätze zu erhöhen, wird den Feuerwehren ständig neue Ausrüstung und eine weiterent-wickelte Technik ange- boten. Können solche modernen Hilfs- und Rettungs-mittel angeschafft werden, so muss das, den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gerecht werdende Gerät ausgesondert werden. Aber wohin damit? Findet sich in den Gerätehäusern nicht noch eine Ecke, wo es aufgehoben werden kann, so wird es verschrottet oder kommt auf den Müll. Schon viele Zeugnisse der Brandbekämpfung früherer Zeit gingen so verloren. Umso wichtiger ist es, noch vorhandene alte Technik, Geräte und Ausrüstungen, aber auch Dokumente, Niederschriften, Prospekte und Bilder zu bewahren und für künftige Generationen zu erhalten. Diese Aufgabe hat sich der „Förderverein Feuerwehrmuseum Lengenfeld e.V.“ gestellt.

Erste Gedanken, vielleicht später einmal ein Feuerwehrmuseum einzurichten, gab es bereits vor ca. 30 Jahren. Damals fand man in einem alten Feuerwehrgeräteschuppen aus dem 19. Jahrhundert, als dieser anderweitig genutzt werden sollte, Geräte für die Feuerwehr, an die sich nur wenige der Kameraden erinnern konnten. Ein neuer, besserer Aufbewahrungsort fand sich in zwei Hallenteilen eines ehemaligen Wolllagers gegenüber unserem damaligen Feuerwehrgerätehaus. Ein Teil der alten Geräte und noch manches aus dem Depot wurden nun hier abgestellt und so für die Zukunft erhalten.

Trotz des Bemühens, in einem dieser Hallenteile die musealen Objekte schon ab 1983 für interessierte Bürger und Feuerwehrkameraden zu präsentieren, konnte damals noch nicht von einem Museum gesprochen werden.

Dann kam 1989 die „Wende“. Der volkseigene Betrieb, der die restlichen Hallenteile als Lagerräume genutzt hatte, musste schließen. Mit viel Energie wurde dann darum gerungen, die ganze Halle für die Feuerwehr zu bekommen und darin das Feuerwehrdepot einzurichten. Am 12. Juni 1992 wurde dann dieses Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr übergeben.

Bereits bei den Beratungen über die Schaffung dieses Depots waren sich die Kameraden der Wehrleitung darüber einig, dass in dem bisherigen Gerätehaus nun das Museum eingerichtet werden soll.
Bis zur Realisierung war es aber noch ein weiter Weg. Vieles gab es zu reno- vieren und zu reparieren. Schränke, Tische, Vitrinen und Schaukästen wurden aufgespürt und heran-geschafft. Mehrmals wurde umgeräumt, um die günstigste Gestaltungsvariante zu finden. Viele Feuerwehrkameraden und Mitglieder unseres Fördervereins, haben dazu beigetragen, dass am 22. Mai 1993 unser Feuerwehrmuseum eröffnet werden konnte. Waren zunächst die meisten Ausstellungsstücke aus den Beständen unserer Wehr, so muss mit großem Dank erwähnt werden, dass uns schon bald so manch interessantes Teil als Schenkung oder Leihgabe von anderen Feuerwehren, Museen, Kameraden und Privatpersonen zur Verfügung gestellt wurde.

Trotz maximaler Ausnutzung des vorhandenen Platzes ist es inzwischen so eng geworden, dass weitere größere Objekte (insbesondere ältere Einsatzfahrzeuge) nicht mehr untergebracht werden können. Deshalb gibt es schon heute Vorstellungen von einem Umzug des Museums.

Unsere Besucher können z. Zt. ca. 600 Ausstellungsstücke betrachten. Besonderes Interesse finden natürlich alte Löschgeräte wie z.B. ein aus Stroh geflochtener Löscheimer, ein Ledereimer, eine Stockspritze und eine Einstellspritze aus Holz (alles aus der Zeit vor 1800), eine Handdruckspritze von ca. 1875, ein Steigerzugwagen von 1888 mit einer einholmigen und einer zweiholmigen Hakenleiter aus dieser Zeit, eine Asbestmaske mit Schlauch und Blasebalg (1897 für die FFw Lengenfeld gekauft). Aus der Zeit nach 1920 seien genannt: ein Siechenwagen des Arbeitersamariterbundes von 1929, zwei mechanische Zweiradleitern von 1926 und 1932, eine praktische Schlauchwaschmaschine von ca. 1930, eine noch voll funktionsfähige Motorspritze Modell „Danubia“ der Firma Magirus von 1928, ein Tanklöschfahrzeug Opel – Blitz von 1944 und ebenfalls ein Tanklöschfahrzeug IFA S 4000-1 von 1967.

Aus der Vielzahl der weiteren ausgestellten Objekte seien noch erwähnt: alte Brandschutzordnungen, Statuten vom vogtländischen und sächsischen Feuerwehrverband, Dienstvorschriften und andere Urkunden, Helme und Uniformen, Signalgeräte und Alarmierungseinrichtungen, Handfeuerlöscher, Orden und Ehrenzeichen, Material für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie Utensilien aus der Zeit des Luftschutzes.

Eine Führung durch unser Museum dauert ca. 45 Minuten.

Wir hoffen, dass es unseren Besuchern dabei nicht langweilig wird. Schauen Sie doch mal vorbei!

Öffnungszeiten:
ganzjährig an jedem
ersten Sonntag im Monat von 15:00 bis 17:00 Uhr
Besuche zu anderen Zeiten, vor allem für Reisegruppen, sind nach vorheriger Absprache möglich.

Feuerwehrmuseum Lengenfeld i.V.
Poststraße 39, 08485 Lengenfeld
Telefon: 037606/2610 oder 037606/34334

www.feuerwehrmuseum-lengenfeld.de

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